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FairMail nominiert für PwC’s „Transparenz-Preis“

Mittwoch, September 16th, 2015

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Letzte Woche erfuhren wir, dass FairMail des “Transparency Prize” von Price Waterhouse & Coopers (LINK) gewinnt ist, worüber wir uns unglaublich freuen.

Nach dem PWC 57 soziale Unternehmen ausgewählt hat, wurden dessen Websites auf ihre transparente Kommunikation und über den sozialen Einfluss des Unternehmens untersucht. Auf diese Weise sind wir neben den anderen zwei Unternehmen Dopper und Taxi Electric unter den drei Finalisten. Hier lesen Sie mehr über den Preis.

Transparenz bei FairMail

Transparenz hat bei FairMail schon immer eine wichtige Rolle gespielt, sowohl intern als auch extern. Aber was genau bedeutet das in der Praxis?

Pro-aktive Kommunikation über die Finanzen

Wir sind dankbar für das Vertrauen der Kunden, dass FairMail hält was es verspricht und tatsächlich das liefert was es zusichert. Gegenüber der Öffentlichkeit beginnt das mit der klaren Offenlegung dessen, was die Jugendlichen durch den Verkauf ihrer Karten verdienen. Diese Information finden Sie für jeden Jugendlichen auf deren persönlichen Profilen. Hier können Sie nicht nur sehen, wieviel die Jugendlichen verdient haben, sondern erfahren auch in den Blogposts und persönlichen Hintergründen, wie sich das Geld auf deren Leben auswirkt. Um sich dessen zu vergewissern, können unsere Kunden auch einfach direkt die Jugendliche über die auf den Karten und auf den Profilen hinterlegten E-Mail-Adressen oder über Facebook kontaktieren.

FairMail Fair Trade guaranteed by the WFTO

FairMail Fair Trade guaranteed by the WFTO

Externe Kontrolle

Besucher der FairMail Homepage können auch den allgemeinen Jahresbericht herunterladen, welcher die wichtigsten Entwicklungen und Zahlen des Unternehmens und seiner sozialen Wirkkraft enthält. Außerdem wird die soziale Wirkkraft von FairMail auch jedes Jahr in unserem Blog und dem Newsletter kommuniziert. Um sicherzugehen, dass all diese Informationen korrekt sind, wird FairMail zudem extern von den Prüfern der World Fair Trade Organization (WFTO) sowohl in den Niederlanden als auch in den produzierenden Ländern geprüft. Detaillierte Informationen über die vergangenen Prüfungen finden Sie hier.

Überzeugen Sie sich selbst als Kunde

Drittens bieten wir Menschen die Möglichkeit, FairMail hautnah zu erfahren. Entweder durch die Arbeit als Freiwilliger oder im Rahmen einer Fotografiereise mit den Jugendlichen von FairMail . Auf diese Weise können Sie alle Besonderheiten von FairMail genauestens erfahren.

Für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, nach Peru oder Indien zu reisen, haben wir eine sehr ausführliche Liste mit den am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) erstellt. Diese Liste gibt Auskunft über fast alle Aspekte von FairMail, darüber wie die Dinge ablaufen, über die Jugendlichen, über umweltpolitische Aspekte usw.

Interne Transparenz

Transparenz bei FairMail beinhaltet nicht nur gegenüber der Außenwelt transparent zu sein. Genauso wichtig ist es intern alles offen zu legen und den Jugendlichen zu versichern, dass sie ihren fairen Anteil des Gewinns durch den Verkauf der Karten bekommen. Aus diesem Grund informieren wir die Jugendlichen alle 3 Monate über die Gewinn- und Verlustrechnung des Quartals. Ein Beispiel dieser können Sie hier herunterladen.

Um die interne Transparenz zu erleichtern, sind die Verdienste der Jugendlichen in ihren FairMail Bildungs-, Wohn-, Kleidungs- und Gesundheitsfonds in den persönlichen Ordnern der Jugendlichen im FairMail Büro zugänglich. Auf diese Weise können die Jugendlichen immer sehen, wieviel Geld sie haben und wann Abhebungen stattfinden.

Darüber hinaus laden wir regelmäßig Jugendliche ein, nach Europa zu kommen um so hautnah zu sehen wie der Grußkartenmarkt funktioniert, um FairMail Kunden zu treffen und zu verstehen wie die Wertschöpfungskette funktioniert.

Dank an:

Wir sind glücklich darüber, gewinnt zu haben. Ohne die Hilfe andere wären wir nicht so weit gekommen. Deshalb bedanken wir uns im Besonderen bei UNITid für das Interaktionsdesign auf der FairMail Homepage, bei TOOK Webdevelopment für die Programmierung der Homepage und bei der Social Capital Foundation für die Bereitstellung eines Kredits um in die neue und transparente Homepage zu investieren.

Juan Gabriel ist Klassenbester

Mittwoch, Juli 15th, 2015
FairMail Peru photographer Juan Gabriel

FairMail Peru photographer Juan Gabriel

Die Abitur-Welle in Peru ist noch nicht vorbei. Nachdem 3 Jugendliche im Dezember abgeschlossen haben, war im letzten Monat Juan Gabriel an der Reihe. Er hat nicht nur den Abschluss erlangt, sondern hat tatsächlich die höchste Punktzahl aller seiner Klassenkameraden bekommen!

Da Juan Gabriel einige seiner Jugendzeit mit Singen auf den Straßen verbrachte um Geld zu verdienen, geriet er in der Schule in den Rückstand. Die Mitarbeiter des Straßenkinderprojekts, in dem er gelebt hat, waren der Meinung es wäre am besten für den kleinen Juan sich um eine praktische Ausbildung und Berufserfahrung zu bemühen. Um einen High-School-Abschluss zu bekommen besuchte er eine Sonderschule an Wochenenden, die es den Schülern ermöglicht, während der Woche zu arbeiten. Und das mit großem Erfolg!

Juan Gabriel's certificate

Juan Gabriel’s certificate

Es stellte sich heraus, dass Juan Gabriel über einiges wissenschaftliches Potenzial verfügt. Er will noch weiteren Studien an der Universität nachgehen. In den kommenden Monaten wird er sich für die Aufnahmeprüfung an einem privaten Institut vorbereiten, mit dem Geld, das er aus dem Verkauf seiner Karten bei FairMail verdient. Auf diese Weise hofft er, an eine Universität zu gelangen, um Kommunikationswissenschaften zu studieren. Hierfür wird er eine hohe Punktzahl in seiner Aufnahmeprüfung benötigen und deshalb ist eine Auffrischung seiner Kenntnisse weiterhin notwendig.

Hinzu kommt, dass er auch Englisch an einem anderen Institut studiert und dort ein Stipendium erhalten hat, um Fotografie außerhalb von FairMail zu studieren. Alles in allem macht Juan Gabriel einen tollen Job bei der Entwicklung seines Potentials und scheint in der Lage zu sein, seine Familie in der Zukunft zu unterstützen. Trotz der Probleme, die er in seiner Kindheit hatte hofft er, in der Lage zu sein, ein echtes Haus am Stadtrand auf dem Grundstück seiner Familie zu bauen. Und auf diese Weise ein Bett zu haben, das nicht nass wird wenn es regnet.

Klicken Sie hier, um Juan Gabriel zu gratulieren.

Juan Gabriel's mother in front of their home.

Juan Gabriel’s mother in front of their home.

 

Ergebnisse: FairMail-Jugendliche auf Europa-Tour

Mittwoch, Juli 15th, 2015
Anidela and Angeles, the stars of the European tour

Anidela and Angeles, the stars of the European tour

Im Juli waren zwei der jugendlichen FairMail-Fotografen auf einer Tour durch Europa, um die einzigartige Geschichte, die sich hinter ihren Karten verbirgt, so vielen Menschen wie möglich zu erzählen. Und um mehr über den Markt ihrer Karten zu lernen. Die Tour war ein großes Abenteuer für Anidela und Angeles, die noch nie zuvor in einem Flugzeug gesessen haben. Sie wurden wie Prominente in Deutschland, Belgien und in den Niederlanden begrüßt.

Tour d'Europe

Tour d’Europe

Während der 17-tägigen Tour fuhren sie über 3.000 Kilometer. Darunter 25 Kilometer mit dem Fahrrad. Es war etwas, das einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlassen hat und das nicht nur, weil sie am Ende ziemlich müde waren, sondern auch, weil sie bemerkt haben, wie hilfreich es ist ihren Geist zu erhellen und zu entspannen. Die Mädchen waren auch beeindruckt, wie kreativ die Menschen in Europa ihre Häuser dekorieren und wie gut die Dinge organisiert werden. Und auch, dass es viele, viele Kartenständer in den Geschäften gibt, die mit ihren Karten konkurrieren.

Meeting their customers for the first time

Meeting their customers for the first time

Um an der Konkurrenz dran bleiben zu können, fertigten sie für ihre KollegInnen in Peru eine Powerpoint-Präsentation an, mit den wichtigsten Ergebnissen ihrer Marktforschung sowie mit Vorschlägen, die dabei helfen sollen, das Angebot für ihre Kunden zu verbessern.

Klicken Sie hier, um die Fotos von ihrer Reise zu sehen.

Visiting Greetz headquarters

Visiting Greetz headquarters

Die wichtigsten Ergebnisse der Reise waren:

4 Artikel in den Medien

7 Besuche bei FairMail-Geschäftspartnern

8 Besuche in Läden, die Fairmail-Karten verkaufen

6 Vorträge über FairMail an ein breites Publikum

2 Öffnungen von Fotografie-Ausstellungen

1 unvergessliches Erlebnis für Anidela und Angeles.

Die indischen Jugendlichen verbesserten für über 100.000 Rupien ihre Zuhause

Freitag, Mai 1st, 2015
Kaushal's house with a new top floor

Kaushal’s house with a new top floor

Trotz des traurigen Umstandes, das FairMail-Indien im letzten Oktober 2014 seine Türen schließen musste, sind wir froh, dass der weitergehende Verkauf der indischen Postkarten nach wie vor eine positive Auswirkungen auf die Jugendlichen und ihre Familien hat. Mehr als 100.000 Rupien (über 1.500 Euro) gaben fünf Jugendliche allein in den letzten Monaten von 2014 für Baumaterial aus:

– Die 17. jährige Aradhana konnte mit dem Bau eines Hauses in einem Außenbezirk von Varanasi beginnen. Das bedeutet, dass eines Tages nicht länger Anteile vom Lohn ihres Vaters in die Miete gehen müssen. Für das Ziehen von Karren erhält er nur wenig.

Kaushal konnte das Haus seiner Familie aufstocken.

Sandhya konnte den einzigen kleinen Raum, in dem sie mit der gesamten Familie lebte, gegen ein eigenes Haus eintauschen.

Anil Kumar und Anil Rao konnten wesentliche Instandsetzungsarbeiten bezahlen. Anil Raos Familie kann dadurch Menschen gegen Geld in ihrem Haus aufnehmen.

Sandhya's new home under construction

Sandhya’s new home under construction

Es macht uns glücklich, dass es nach der schweren Entscheidung FairMaul-Indien zu schließen, wenigstens diese Bisschen guter Nachricht zu erzählen gibt. Unglücklicherweise scheinen die Spannungen zwischen den Familien der ehemaligen FairMail-Jugendlichen noch immer zu bestehen. Einer aus dem indischen FairMail-Team ist nach wie vor seit Juli 2014 im Gefängnis – ohne, dass die Anschuldigungen gegen ihn sauber untersucht worden währen. Eine sehr traurige Situation, die wir, wie es aussieht, immer weniger beeinflussen können.

Fairmail soziale Wirkungsmessung 2014

Freitag, Januar 30th, 2015
Yomira when still at high school

Yomira when still at high school

Nach Fairmail ersten sozialen Wirkungsmessung im letzten Jahr freuen wir uns, die neuen Zahlen von Fairmail die sozialen Auswirkungen über 2014 zu präsentieren.

FairMail war 2006 mit dem Ziel gegründet worden, Jugendlichen, deren Zukunft gefährdet ist, die Chance zu geben, sich selbst eine bessere Zukunft aufbauen zu können. Dies sollte mit Hilfe von authentischen, originellen Fotos, die FairMail auf den Markt bringt, gelingen. Was wurde in den acht Jahren erreicht? Wofür nutzten die Jugendlichen ihre Einnahmen? Was sagen die Zahlen von 2014?

Earning while learning:

In 2014 verdienten die 52 Jugendlichen insgesammt 32.080 Euro (2013 waren es 20.530,-), die sie in ihre Ausbildung, Unterkunft und medizinische Versorgung investierten.

Den größten Verdienst bei FairMail-Peru erreichte Elmer mit 2.025 Euro. In Indien war es Sandhya mit 3.564 Euro. An zweiter Stelle steht in Peru Yomira mit 1.349 Euro und in Indien Dhiraj mit 2.132 Euro Verdienst.

FairMails Schulabbrecherquote ist wesentlich geringer als im restlichen Land

Eine Verdienstmöglichkeit in Teilzeit zu haben, ist der entscheidende Punkt für unsere Jugendlichen, um berufliche Zukunftsträume verwirklichen zu können. Aber Geld allein garantiert keinen Erfolg. Dieser hängt ab vom individuellen Durchhaltevermögen, von den jeweiligen Familienumständen und von der Motivation sich auf die Hilfestellungen von FairMail einzulassen.

Ergebnis sind folgende Zahlen: 10 Jugendliche (21%) blieben nicht wie vom FairMail Konzept vorgesehen, bis zu ihrem 19.Geburtstag dabei (2013 waren es 20%). Diese Jugendlichen verloren an Motivation, wurden durch alte Freunde wieder in alte Probleme gezogen oder wurden mit Lebensumstände konfrontiert, die es unmöglich machten, fortzufahren.

44 Jugendliche, das sind 85% aller Kids die bei FairMail starteten, haben inzwischen entweder die weiterführende Schule beendet oder besuchen sie derzeit noch (2013 waren es 86%). Das ist ein tolles Ergebnis, zumal wenn man die Lebensumstände in Betracht zieht, aus denen unsere Jugendlichen stammen. Und auch wesentlich besser als der indische Durchschnitt von 52% der die Schule noch bis zur 10. Klasse besucht. In Peru beenden durchschnittlich 65% eines Jahrgangs eine weiterführende Schule.

95% der FairMail-Jugendlichen machen eine Ausbildung/ Studium nach der Schule

Von den FairMail Jugendlichen die jetzt die Oberschule beendeten, bereiten 52% sich in Vorkursen auf ein Studium vor. (im Vorjahr waren dies 40%), 43%, begannen mit einer Berufsausbildung. (Im Vorjahr waren dies 47%).

Lediglich 5%, entschieden sich gegen eine weitere Ausbildung, weil sie sofort einen Job fanden, der keine weitere Berufsausbildung erfordert (2013 waren es 13%).

83% unserer Ehemaligen konnten den Generationenkreislauf der Armut durchbrechen

Aktuell sind sind 65% der Jugendlichen in Ausbildung (68% in 2013) und von den anderen haben 77% einen richtigen Beruf wie beispielsweise in der Verwaltung, auf dem Bau oder im Verkauf (55% in 2013). 29% haben ihr eigenes kleines Geschäft wie eine Bäckerei, eine Werksatt zur Herstellung von Fußbällen, eine Motorroller Werkstatt oder als selbständiger Fotograf (23% in 2013). Das bedeutet für alle, dass sie eine Familie gründen und der nächsten Generation viel bessere Chancen bieten können, als die in denen sie selbst aufwuchsen ( 8% der Ehemaligen haben bereits eigene Kinder).

Doch nicht alles ist von Erfolg gekrönt: derzeit sind 17% der Ehemaligen arbeitslos oder haben einen unzureichenden Job, führen den Haushalt oder sitzen im Gefängnis. (22% in 2013). Zwei Drittel der Ehemaligen in dieser unbefriedigenden Situation hatten FairMail vorzeitig abgebrochen. Das macht noch einmal deutlich, wie wichtig eine Langzeitbetreuung bis zum 19. Geburtstag ist.

Vier Jugendliche beenden die weiterführende Schule

Freitag, Januar 30th, 2015
Diana, Jorge and Angeles with their high school certificates

Diana, Jorge and Angeles with their high school certificates

Wie auch im unsere sozialen Wirkungsmessung zu lesen ist, war 2014 ein sehr erfolgreiches Jahr für die meisten unserer peruanische Jugendlichen und Ehemaligen: die Hälfte beendete mitterweile die weiterführende Schule! Applaus heute für Anidela (16), Angeles (17), Diana (16) und Jorge (18).

 

Angeles machte bereits Anfang 2014 Abitur und studiert seitdem außerordentlich fleißig an der privaten Kepler-Akademie, um sich auf die Aufnahmeprüfungen am 15. März an der Universität Trujillo vorzubereiten. Diese Uni hat sehr schwere Eingangtests, für die das Schulwissen der öffentlichen Schulen nicht ausreicht. So geht es nicht ohne diese nicht ganz billige Vorbereitung. Angeles bisherigen Leistungen sind bereits vielversprechend, doch darauf will sie sich nicht verlassen und so bleibt sie eisern am Büffeln.

Jorge with his certificate

Jorge with his certificate

Jorge schaffte im Juni seinen Schulabschluss an einer Wochenendschule, die für Schüler angeboten wird, die gleichzeitig Geld verdienen müssen. Jorge arbeitet zurzeit in seinem Job und bei FairMail und überlegt, welche Berufsmöglichkeiten sich für ihn bieten. Er würde gern eine Ausbildung zum Koch machen. Sobald er den Führerschein für Schwertransporter machen kann, möchte er sich für den gut bezahlten Job als LKW-Fahrer für eine der vielen neu erschlossenen Minen bewerben.

Diana with her certificate

Diana with her certificate

Diana schaffte im Dezember ihren Schulabschluss. Anstatt sich eine wohl verdiente Sommerpause zu gönnen, startete sie direkt in Vorbereitungskurse, um ab März ein fünfjähriges Studium in Kommunikationswissenschaften an der Cesar Vallejo Universität in Trujillo machen zu können.

Anidela machte als zweitbeste ihrer Klasse im Dezember Abitur und startete ebenfalls statt in eine Sommerpause, direkt in Vorbereitungskurse für ihr Studium an der Leonardo de Vinci Universität in Trujillo. Sie wird ab März aufgrund ihrer Leistungen als Stipendiatin dieser privaten Universität mit einem BWL-Studium beginnen können.

FairMail war im belgischen Fernsehprogramm

Freitag, Dezember 5th, 2014
Photoshooting with TV presenter Arne

Photoshooting with TV presenter Arne

Im Oktober wurde über FairMail in der Sendereihe „Eerlijk Waar“ des belgischen Kinder-Fernsehens in vier Episoden berichtet. Der kommerzielle VTM Kanal informierte über die Projekte hinter acht verschiedenen Fair Trade Produkten: von den Produkten Kakao, Bananen und Orangen bis hin zu Blumen wurde erzählt. Da sollten natürlich auch die Fair Trade Grußkarten von FairMail nicht fehlen!

Star der FairMail- Episode ist die 17 jährige Yomira. Der belgische Moderator Arne lief Yomira in die Arme, als er in Peru nach den Strandstühlen Ausschau hielt, die auf einer FairMail Karte abgebildet sind, die er einmal in Belgien kaufte. Nachdem Yomira ihm über FairMail berichtet hatte, gab sie Arne ein paar Unterrichtsstunden im Fotografieren und nahm ihn mit auf ein paar Fotoshootings in der Umgebung. Danach wünschte sich Arne, Yomiras Haus und die Müllhalde zu sehen, auf der Yomira mit ihrer Großmutter arbeitete, bevor sie bei FairMail mitmachte. Diese desolaten Orte hinterließen tiefen Eindruck bei Moderator Arne und es beeindruckte ihn umso mehr, was Yomira bisher alles hatte erreichen können.

Weiter unten können Sie einige Episoden aus dieser Reihe über FairMail sowie einer Fair Trade Orangenfarm in Südafrika sehen.



Mariaflor erhielt Auszeichnung als beste Studentin ihrer Fakultät

Mittwoch, Oktober 29th, 2014
Mariaflor (r) after the ceremony with her friend Cinthia

Mariaflor (r) after the ceremony with her friend Cinthia

Wir sind stolz auf Mariaflor, die im letzten Semester mit einem Preis für die besten Studienergebnissen an ihrer Fakultät ausgezeichnet wurde. Dieses herausragende Ergebnis gelang der 23 jährigen Mariaflor bereits zum dritten Mal!

Mit demselben zielstrebigem Fleiß hatte sie sich während der Zeit in der sie bei FairMail Postkartenmotive aufnahm 7.379 Euro erarbeitet. Verdienst, der heute in ihr Hochschulstudium an der Cesar Vallejo Private University in Trujillo fließt. Als sie die Auszeichnung zum ersten Mal erhielt, kam sie damit an ein Stipendium, das die monatlichen Studiengebühren von 110 Euro auf 45 Euro senkte. Eine willkommene Unterstützung, die es Mariaflor finanziell möglich macht, ihr Studium auf dieser teuren Universität abschließen zu können. Ihre Mutter war bei der Auszeichnungsverleihung dabei und äußerte, wie stolz sie auf ihre Tochter sei. Auch FairMail ist sehr stolz!

Es verwundert nicht, dass Mariaflor für diese exzellenten Ergebnisse hart arbeitet. Sie nutzt alle sich ihr bietenden Chancen, um im Leben voran zu kommen und steckt über 50 Stunden die Woche in ihr Studium. Kaum vorstellbar, dass Mariaflor es außerdem schafft, als eine der beiden Managerinnen bei FairMail zu arbeiten! Sie selbst macht kein Tamtam um ihren Erfolg und sieht den Teilzeitarbeitsplatz bei FairMail als weitere Chance, während sie ihren Lebensunterhalt verdient, neben dem theoretischen Stoff des Studiums, auch Praxiserfahrungen sammeln zu können.

Mariaflors Wunsch wäre es, das Firmenpraktikum das ihr Studium beinhaltet, im Ausland absolvieren zu können. Wenn jemand eine solche Möglichkeit wüsste, wäre das großartig. Das Unternehmen wird es nicht bereuen dieser intelligenten und ambitionierten jungen Studentin einen Praktikumsplatz angeboten zu haben!

Wir glauben fest daran, dass Mariaflor ihre Ziele erreichen wird und freuen uns, dass sie der nächsten Generation von Jugendlichen im FairMail-Team ein derart anspornendes Vorbild ist.

FairMail-Indien wird geschlossen

Mittwoch, Oktober 8th, 2014

FMIcloses300Peter den Hond und Janneke Smeulders, Gründer von FairMail, trafen die schwere Entscheidung FairMail-Indien zu schließen.

Was ist passiert?

Aufgrund einer alten Fehde zwischen den Familien zweier FairMail-Jugendlicher wurde, nachdem zwei Jugendliche eine ernsthafte Beschwerde gegen ein anderes Teammitglied geäußert hatten, eine beispiellose Ansammlung von Wut und Missgunst bei diesen Familien freigesetzt. Das angesprochene Fehlverhalten, zusammen mit unbewiesenen Anschuldigungen und heftigen Reaktionen auf diese Anschuldigungen, führten zum Eingreifen der Polizei.

Gefährliche Situation

Wir sind schockiert über das enorme Tempo der Ereignisse und auch darüber, dass wir erst spät durch andere Teammitglieder in Kenntnis gesetzt wurden. Nachdem die Polizei involviert war, verbreiteten sich falsche Gerüchte über FairMails Arbeit. Schnell entwickelten sich Spannungen unter den Teammitgliedern. Dies alles führte zu einer Situation in der kein Arbeiten mehr möglich ist. Darüber hinaus ist eine mögliche Gefährdung von Teammitgliedern, Freiwilligen die das Fotografietraining übernehmen sollten und auch für uns nicht auszuschließen. Der Ernst der Situation wird deutlich anhand der Tatsache, dass ein Teammitglied seit über zehn Wochen aufgrund von nicht gründlich ermittelten Anschuldigungen im Gefängnis sitzt. Wir versuchen alles, damit für das Teammitglied ein ordentliches Gerichtsverfahren eröffnet wird.

Ein großer Verlust

Aufgrund dieser Geschehnisse sehen wir uns zu der Entscheidung gezwungen, alle Aktivitäten von FairMail-Indien ab dem 1.Oktober zu stoppen. Das heißt, die Jugendlichen aus Indien machen auch keine neuen Fotos mehr. Glücklicherweise konnte eine Lösung gefunden werden, mit Hilfe derer es den Jugendlichen weiterhin möglich sein wird, durch den Verkauf ihrer bisherigen Postkartenmotive ihre Ausbildungen zu bezahlen. Dafür hat FairMail eine Kooperationserklärung mit der Asha Deep Schule einer Schule, die in Varanasi Schulbildung für Kinder aus unterprivilegierten Verhältnissen anbietet, erarbeitet. Schon in den vergangenen Jahren bestand eine Zusammenarbeit mit der Asha Deep Schule. Von hier wurden uns Schüler für FairMail empfohlen und wir arbeiteten zusammen bei der Begleitung der Jugendlichen. Die derzeitigen neun FairMail-Jugendlichen gehen oder gingen auf diese Schule.

Bestmögliche Lösung

Ab Oktober 2014 wird also die Asha Deep Schule die Zuständigkeit dafür übernehmen, den FairMail-Jugendlichen ihren Verdienstanteil auszuzahlen und sie darin zu beraten das verdiente Geld in sinnvoller Weise in ihre Bildung zu investieren. Die Asha Deep Schule wird alle Quittungen sammeln, damit FairMail nachweisen kann, wie die jeweiligen Verdienste der Jugendlichen in ihre Ausbildungskosten fließen. Unser einheimischer FairMail-Betreuer wird die Asha Deep Schule in administrativen Aufgaben unterstützen und die Konten der Jugendlichen führen. Auch wird er FairMail auf dem Laufenden über ihre weitere Entwicklung halten. So kann er seinen Teilzeitjob behalten und mit diesem Gehalt weiterhin seine Herkunftsfamilie unterstützen.

Konsequenzen für die Jugendlichen

Trotz der schrecklichen letzten Wochen hoffen wir, uns wieder auf das ursprüngliche Ziel fokussieren zu können, mit dem FairMail einst in Indien startete: benachteiligten Jugendlichen eine Möglichkeit zu bieten, das erlernen zu können, was sie sich erträumen. Die Zahlen lassen annehmen, dass die meisten das auch erreichen werden. Seit FairMail-Indien 2009 startete, haben sechzehn Jugendliche zusammen 45.000 Euro verdient, die sie in ihre Ausbildungen steckten. Gut die Hälfte der Jugendlichen besucht noch eine weiterführende Schule, knapp ein Fünftel hat diese bereits abgeschlossen und eine weitere Ausbildung begonnen. Von den vier Jugendlichen die keinen Schulabschluss auf einer weiterführenden Schule machen konnten, haben sich zwei mit Hilfe ihres FairMail-Verdienstes einen eigenen Betrieb aufbauen können.

Von den zuletzt neun FairMail-Jugendlichen (die sieben anderen sind inzwischen Ehemalige, die die Altersgrenze bereits erreichten), planen sechs eine weitere Ausbildung. Nach unserer Kalkulation gehen wir davon aus, dass sie genug auf ihren Ausbildungskonten haben werden, um die angestrebten Ausbildungen mit den laufenden Einnahmen aus Fotografien bereits produzierter Karten, nach deren Verkauf werden decken können. Drei neuere Teammitglieder werden möglicher Weise nicht genug für eine weitere Ausbildung verdienen können, da es noch nicht genug Karten mit ihren Motiven gibt. Aber die Asha Deep Schule hat angeboten, ihre Ausbildungskosten über Zuwendungen, die von ihren Unterstützern gespendet werden, decken zu wollen.

Alles in allem ist dies ein sehr trauriges Kapitel in FairMails Geschichte. Wir werden die erlebten Ereignisse auswerten und die Lektionen in unsere Strategie mit einbeziehen, wie und wo FairMail in Zukunft wachsen kann.

Ein Foto, das ein Leben verändert

Dienstag, April 29th, 2014
Yomira's life changing photograph

Yomira’s life changing photograph

FairMails Ziel ist es, mit Hilfe der Fotografie dem Leben von Jugendlichen eine positive Wendung zu geben. Doch bislang hatte noch kein Foto eine vergleichbare Auswirkung gehabt, wie dieses Foto der peruanischen FairMail-Fotografin Yomira (17 J.). Im November wurde Yomiras Foto von einem holländischen College für ihre Weihnachtskarten ausgewählt. Fünf Monate später zeigt sich, welche Bedeutung diese Entscheidung für Yorimas Leben hat. Sie ist die Erste in ihrer Verwandtschaft, die eine Universität besuchen wird.

Familiäre Schwierigkeiten

Bis November waren Yomiras Perspektiven nicht gerade günstig. Obwohl sie es mit Hilfe ihrer FairMail-Verdienste geschafft hatte, die Schule mit dem Abitur abzuschließen, fehlte ihr das Geld, um ihren Traum zu verwirklichen und studieren zu können. Außerdem gab es große Schwierigkeiten in ihrer Familie und mit ihrem Freund. Wir waren sehr besorgt und befürchteten, sie könnte nicht genug Kraft haben, trotz der Schwierigkeiten auf einem guten Weg zu bleiben.

Rekordverdienst

Yomira in front of her pre-university institute

Yomira in front of her pre-university institute

Alles änderte sich, als FairMail Gewinne für das 4. Quartal 2013 bekannt wurden. Yomira hatte den Rekordbetrag von 4.5OO Soles (1.200 Euro) verdient. In erster Linie durch den Verkauf ihres Fotos an das ROC Aventus College für deren Weihnachtsgrüße. Plötzlich hatte sie genug Geld, um sich an einem angesehenen Institute auf die Aufnahmeprüfung für die Universität vorzubereiten. Der Besuch eines privaten Vorbereitungskurses ist in Peru unumgänglich, da die Kenntnisse, die die öffentlichen Schulen vermitteln, dafür nicht reichen. (Und trotzdem bleiben die Eingangsprüfungen sehr schwierig. Für einige Fächer erreichen nur 5% der Bewerber eine Zulassung).

Vom Traum zur Realität

Yomira scheint mit den Vorbereitungskursen dort gut zurecht zu kommen. Es läuft hier ganz anders, als vorher an den öffentlichen Schulen. Die Lehrer verfügen über effektive Lehrmethoden, sind geduldiger und in der Lage, mehr Fachwissen zu vermitteln – so Yomira. Trotzdem bleibt es eine Herausforderung, ihren langjährigen Traum nun auch tatsächlich wahr zu machen. Was für eine Möglichkeit, die Erste der Verwandtschaft zu sein zu sein, die studieren wird. Nicht viele Jugendliche aus ihrem Umfeld haben diese Chance.

Yomira war recht besorgt darüber, wie viel Wettbewerb herrschen würde, wird doch erwartet, dass sie 45 Stunden die Woche am Institut lernt und außerdem täglich vier Stunden an Hausaufgaben arbeitet! Es fällt ihr auch nicht leicht, dort so allein zu sein, denn niemand aus ihrer Schule war in der Lage mit zu gehen. Sie sagt, sie hätte bislang dort kaum Freunde finden können, aber sie hat Freude am Lernen und daran, sich ihrem Ziel zu nähern.

Eine Chance von 1 : 13

Yomira studying at her new institute

Yomira studying at her new institute

Diese Vorbereitung auf das Eingangsexamen der Universität kostet 2.000 Soles (ca.550 Euro). Yomira hofft, im September das Examen für Rechnungswesen an der UNT (National University of Trujillo) zu bestehen. Der Wettbewerb ist hart. 400 Bewerber für 30 Plätze. Sollte sie es im ersten Anlauf nicht schaffen, will sie es erneut versuchen.

Yomira möchte an dieser Stelle allen Menschen, die ihre Bilder und Karten gekauft habe, danken. Und sie würde sich freuen, falls Ihr ihr neue Vorschläge für Postkartenmotive nennen könntet.

Das Foto, das Yomiras Leben veränderte, ist auch als normale FairMail-Karte zu haben und in Deutschland ein Bestseller und kan hier schon bestellt werden.

Hier könnt Ihr Yomira erreichen.

Hier findet Ihr ein kurzes Video in dem Yomira sich vorstellt: