Unglücklicherweise hatte FairMail zu entscheiden, die Foto-Kurse in Marokko gegenwärtig nicht fortzusetzen, trotz der großartigen Fotos, der sehr motivierten und talentierten Teenager, der angenehmen Kooperation mit den lokalen NGO’s und der großen Resonanz der örtlichen Stellen. Warum also diese Entscheidung?
Als wir FairMail in Marokko im Oktober 2012 starteten, waren wir noch nicht sicher, ob der Verkauf von FairMail Bildern und Karten zufriedenstellend wachsen würde in den kommenden Monaten, um die neuen Vorhaben nachhaltig finanzieren zu können, und genug Geld zu verdienen für die schulischen Bedürfnisse der neuen Teenager. Positiv gestimmt wie immer und mit einem Startkapital, das wir mit dem ASN World Prize gewonnen hatten, beschlossen wir, es irgendwie zu versuchen. Wir hofften auf eine positive Verkaufsentwicklung in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und U.K. Um sicher zu sein, dass wir keine unrealistischen Erwartungen weckten, erklärten wir den Teenagern, dass wir ein zweimonatiges Pilotprojekt durchführen würden und im Februar prüfen würden, ob wir dauerhaft FairMail in Marokko installieren könnten oder nicht.
Die Verkaufsentwicklung, obwohl wachsend, war nicht wie erwartet. Dies stürzte uns in ein Dilemma: entweder eine Fortsetzung mit mehr Teenagern in Marokko aber mit einer Verminderung der Verdienste der beteiligten Teenager in Peru und Indien oder zu beschließen, die Kooperation mit den neuen marokkanischen Teenagern nicht weiterzuführen, so dass die Einkommen der Teenager in Peru und Indien nicht betroffen wären. Zum Schluss wählten wir die zweite Möglichkeit als die „weniger schlechte Option“. Hauptsächlich weil durch FairMail einige Teenager in Peru und Indien gerade mit einer teuren Ausbildung begonnen hatten. Wir hätten uns elend gefühlt, wenn sie das nicht beenden könnten, weil ihre Ersparnisse auslaufen würden, nur weil wir den Zwang fühlten, „FairMail`s Auftritt zu vergrößern“. So entschieden wir uns, statt die Quantität mit mehr Teenagern zu erhöhen, lieber die Qualität FairMails mit den schon beteiligten Teenagern zu erhöhen.
Was bedeutet dies nun für die marokkanischen Teenager? Wir erzählten es ihnen letzte Woche und natürlich waren sie enttäuscht (aber auch glücklich über ihre ersten Karten!). Wir sagten Ihnen, daß sie keine weiteren Karten an FairMail liefern könnten, aber wir würden weiterhin versuchen, ihre bisherigen Bilder zu verkaufen. Und selbstverständlich würden sie 50% des Gewinns davon erhalten. Ohne weitere Verwaltungs/Bürokosten in Marokko glauben wir, wird ein schöner Überschuß für sie bleiben. Wir machten mit ihnen aus, dass sie ihren Anteil für ihre Ausbildung erhielten, wenn sie es wünschten, und auch dass wir kontrollieren würden, dass das Geld wirklich für Ausbildungszwecke ausgegeben würde, wie wir es auf unseren Karten versprechen.
Alles in Allem keine schöne Entwicklung und eine unserer traurigeren Entscheidungen. Wir hoffen jedoch, daß unsere jetzigen und zukünftigen Kunden es möglich machen werden, nach Marokko zurückzukehren und mit dem großartigen Potential dort weiterzuarbeiten.
Die FairMail Gründer Peter und Janneke werden noch bis Mai 2013 in Marokko bleiben, um die Dinge dort zu beenden, und dann FairMail`s International Office online zu betreiben. Dann werden sie sich wieder auf die Produktion in Peru und Indien und den internationalen Verkauf konzentrieren.