Jedes Jahr treffen von Juni bis September schwere Monsunregenfälle auf Indiens ausgetrocknete Erde. Für die regenabhängige Landwirtschaft ist das lebenswichtig. Aber in diesem Jahr verursachten die Monsunregenfälle eine Überschwemmung, wie seit zehn Jahren nicht mehr. So war auch das FairMail-Büro, vom steigenden Wasser umschlossen und musste evakuiert werden.
Das FairMail-Büro liegt in Nagwa, in der Pilgerstadt Varanasi, an den Ufern des heiligen Ganges. Der Fluss muss während des Monsuns so viel Regenwasser aufnehmen, dass er dann über die Ufer tritt.
Doch in diesem Jahr überflutete er auch Teile von Nagwa und somit auch die Wohnungen einiger FairMail-Jugendlicher und unser Büro, welches aber glücklicherweise im dritten Stock liegt. Wir konnten eine andere vorübergehende Unterbringung für das Büro finden, sodass unser Fotografieunterricht für die Jugendlichen weitergehen konnte.
Vier FairMail Jugendliche und ihre Familien mussten sich selbst und ihren Besitz auf die Dächer ihrer Häuser in Sicherheit bringen. Aber anstatt mit Verzweiflung zu reagieren, zeigten sie sich ehr gelassen, wie immer in schwierigen Situationen: ,,du muss die Dinge so nehmen wie sie kommen und sie dann einfach meistern.“
So nimmt es auch dieser FairMail-Jugendliche Anil Rao, der seine Zähne putzt, während er vor seinem Haus im bis zu den Knien reichenden Wasser, dass durch die Straßen flutet, steht.Vermutlich steckt in ihrer Reaktionsweise eine Menge Weisheit: auf die gegenwärtige Situation mit dem Verfügbaren reagieren. So auch dieser Rikschafahrer.