Ich bin Anil Rao und komme aus der alten Stadt Varanasi. Ich bin 16 Jahre alt. Ich habe einen Teilzeitjob als Fair-Trade-Postkarten Fotograf bei einer Firma die FairMail heißt. Dort bekomme ich 50% des Gewinns, aus dem Erlös der Karten, mit von mir aufgenommenen Motiven. Dieses Geld kann ich ausschließlich für meine Ausbildung und für nötige Dinge an der Unterkunft ausgeben.
In Indien besuchen nur Kinder aus armen Verhältnissen die öffentlichen Schulen.
Der Unterricht an diesen Schulen ist weniger gut und so müssen Schüler die diese Schulen besuchen, sehr hart arbeiten, um trotzdem anschließend in eine weiterführende Schule gehen zu können. Mit den finanziellen Möglichkeiten meiner Familie kann ich nur diese Schule besuchen. Die einzige Möglichkeit, um gute Voraussetzungen für ein späteres Studieren zu erreichen, ist der Zugang über die private Englische Schule, die sich meine Familie nicht leisten kann. Mit meinem Teilzeitjob bei FairMail kann ich mir diese bessere Schule leisten.
Aber ich war dort der einzige Schüler aus einer armen Familie. Ich fühlte mich sehr unwohl, denn ich fand dort nur wenige nette Kameraden. Es fiel mir dadurch schwer, mich zum Besuch der Schule zu zwingen. So wurde ich wiederholt für einen Monat von FairMail ausgeschlossen, weil ich die Schule nicht besucht hatte.
Nach und nach fand ich dann aber doch Freunde an der neuen Schule und besuche sie seitdem jeden Tag. Das Ergebnis sind gute Zensuren in meinen letzten Prüfungen. Und langsam kam ich weg von dem Gefühl, ein Jugendlicher aus anderen Bedingungen zu sein, und ich konnte mich schließlich selbst dazu überreden, diese Schule auch als „meine Schule“ anzusehen.